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Christoph Oppermann / Medienblog

Schlagwort: Journalisten (Seite 2 von 2)

#tag2020 geht weiter

#tag2020 geht weiter. In zwei Wochen will der SPIEGEL aus den Vorschlägen, etwa 1000 sollen es sein, eine Vision für die Tageszeitungen der Zukunft zusammengesetzt sein.

Wer der Debatte folgen will, kann das auch über das MedienMagazin erledigen. Dort sind die wesentlichen Beiträge versammelt.

Neue Funktionen bei Flipboard

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Seit dem Update vor ein paar Tagen bietet Flipboard einige weitere Funktionen an. Das Tool wird für Medienmenschen immer interessanter – und gibt der Frage nach der Verbreitung journalistischer Inhalte und den Erlösmodellen dahinter weiteren Drive.
Einige für Journalisten interessante Funktionen, die das Update mit sich gebracht hat, haben die Anbieter hier zusammengefasst.

Gesetzmäßigkeiten 2.0

Aus dem Fall Guttenberg sollten alle Politiker lernen. Dringend. Und schnell. Und noch dringender und noch schneller müssen wir in der Journalistenzunft aus diesen Vorgängen Schlüsse und Lehren ziehen: Es gibt Politik- und Mediengesetzmäßigkeiten 2.0.

Was bislang als Theorie oder technische Spielerei gegolten hat –Redaktionsarbeit mit social media – ist in der Realität vollends angekommen, und das wuchtig. „Das Netz gibt keine Ruhe“, hat die taz getitelt. Stimmt. Die Netzgemeinde hat den Rhythmus vorgegeben, und Minister wie Medien hatten erhebliche Last, dem Tempo zu folgen. Die Lehren, die Politiker daraus ziehen, sind vorerst deren Angelegenheit. Spannender ist ein sehr kurzer Blick auf unsere Rolle als Journalisten in diesem Drama.

Nicht wenige in unserem Metier suggerieren sich, „Volkes Stimme“ zu kanalisieren, nicht nur die Freunde von den vier Versalien. Wer auch immer den Unfug noch geglaubt haben mag, wir seien imstande, eine Art volonte generale zu formulieren, musste sich nun eines Besseren belehren lassen. Es gibt sehr wohl einen – im Fall Guttenberg sogar bemerkenswerten – Unterschied zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung. Erstgenannte hat inzwischen eigene Kanäle gefunden, und wird damit zu einer weiteren, für uns ungewohnten Form veröffentlichter Meinung. Selten dürften Journalisten in der Bundesrepublik so viel Kritik gehört haben in diesem Fall, der juristisch vergleichsweise klar ist und dessen politische Dimension so eindeutig schienen. Unabhängig davon, wie oft und intensiv Umfragen geschönt waren, wie wenig repräsentativ Online-Umfragen insgesamt sind, bleibt eine verblüffend große Zahl von Bürgern, die in diesem besonderen Fall sich nicht über das Fehlverhalten sondern die Berichterstattung darüber geärgert haben. Das soziologische Phänomen für eine derartige Massenbetroffenheit, die uns bereits beim Tod Robert Enkes überrascht haben dürfte, sollen Soziologen untersuchen. Journalisten müssen nur rasch neue Seismographen entwickeln. Nicht, um Stimmungen hinterherzuschreiben, sondern um sich vor Überraschungen zu schützen.

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