„Virtual Reality, Drohnen oder doch Live-Streaming: Welcher Trend hat wie viel Potenzial? Das beantwortet Prof. Stephan Weichert im Interview.“
„Virtual Reality, Drohnen oder doch Live-Streaming: Welcher Trend hat wie viel Potenzial? Das beantwortet Prof. Stephan Weichert im Interview.“
As the community of Instagram users continues to grow, sharing upwards of 55 million photos per day, many publications are embracing the photo-social platform’s value. Here are five notable projects.
Quelle: How five news organizations are experimenting with Instagram
Fünf Beispiele, wie Nachrichtenredaktionen Instagram einsetzen, hat ijnet.org zusammengetragen. BBC, Chicago Tribune, The Guardian, NowThisNews und Bit + Grain und deren Aktivitäten mit Versuchscharakter stellt das Portal vor.
Der Blog zum Text: Warum wir in Lesern mehr sehen sollten als zahlende Kunden http://t.co/fjgzZuxdPE pic.twitter.com/22E4VNmuqW
— Cordt Schnibben (@schnibben) February 28, 2015
Replik auf #Schnibben: Medien-Tsunami und der Lokaljournalismus. Wie überleben wir? Welche Konzepte haben wir? http://t.co/5DRhQ9LSkj
— Paul-Josef Raue (@pjraue) March 1, 2015
Eine interessante und unterhaltsame Debatte hat Karsten Lohmeyer mit zwei Posts wiederbelebt:
Eine andere Legitimation als die Zahl der Menschen, die ihnen folgen, haben Blogger wie @lajessie nicht, schreibt @SZ http://t.co/AfFtlRe4Bo
— Karsten Lohmeyer (@LousyPennies) 18. Januar 2014
… und ich frage mich gerade, welche andere Legitimation als ihre Leser andere Massenmedien eigentlich so haben..,
— Karsten Lohmeyer (@LousyPennies) 18. Januar 2014
Eine andere Legitimation als die Zahl der Menschen, die ihnen folgen, haben Blogger wir Jessica Weiß nicht. Wer viele Klicks bekommt, kann bestehen und bekommt die besten und teuersten Werbeaufträge. Und die anderen eben nicht.
An dieser Aussage kann man sich aber auch wirklich festbeissen. Die Tageszeitung mit der größten Auflage, dem größten Verbreitungsgebiet, der größten Akzeptanz, den geringsten Streuverlusten und, und, und bekommt die lukrativsten 1/1-Werbeseiten oder Beilagen – die anderen eben nicht, oder eben nur in geringerem Maße. Das ist nicht neu, und warum sollte bei Bloggern anrüchig sein, was für Verleger ehrenwertes Geschäftsmodell ist? Ist Publizieren wirklich eine Frage der Legitimation?
Die Diskussion, die Elisabeth Dostert in dem SZ-Beitrag „Ich blogge“ führt, ist eigentlich eine Phantomdebatte. Wer definiert Legitimation? Redakteure bei Tages- oder Wochenzeitungen, in Nachrichtenmagazinen? Das wünschen diese sich vielleicht, wäre aber gespenstisch. Ohne wirtschaftlichen Grundlage und finanziellen Erfolg ist die Frage nach Legitimation eine reine Theorie zu wie auch immer gearteten „höheren Aufträgen“. Wenn es solche gäbe, sollten wir uns dringend mal darüber auseinandersetzen. Ist die Kasse leer, läuft keine Rotation weiter, und wenn kein Werbekunde für einen Modeblog mehr zahlt, gerät die öffentliche Stellungnahme zum Hobby. Auch dagegen wäre nichts zu sagen. Das Netz ist voll von bereichernden Blogs und Posts, die mit Sicherheit niemals auch nur einen Cent in die Kasse spülen und dennoch lesenswert sind.
An Jessica Weiß‘ Blog stört mich lediglich, dass Klicks und Umsatz nicht bei uns auflaufen.
Keine Sorge, kein zusätzlicher Rückblick. Nur ein paar Wünsche an die Kolleginnen und Kollegen in der Medienbranche zu den Debatten im nächsten Jahr.
Mehr Trennschärfe
Die Zukunft der Tageszeitungen ist nicht erst mit der von Cordt Schnibben angeschobenen Debatte Streitthema in der Branche gewesen, aber „tag2020“ hat ein paar Stärken und Schwächen der Diskussion und der gesamte Branche offensichtlich werden lassen – allein dafür muss man dem SPIEGEL-Kollegen schon dankbar sein: Auffällig ist, dass praktisch kein Kostenverantwortlicher – kein Verleger, kein Geschäftsführer – sich aktiv an der branchenöffentlichen Diskussion beteiligt. Das mag eine Ursache dafür sein, dass dabei gelegentlich die Ebenen durcheinander geraten – Erlösmodelle und die Zukunft des Journalismus. Das sauberer zu trennen, könnte uns einen Schritt voranbringen. Aber auch der Umstand, dass sich Journalisten inzwischen Gedanken darüber machen, ob und wie die von ihnen erarbeiteten Inhalte gegen Entgelt an die Kunden gebracht werden können, lässt sich bereits als Erfolg werten.
Mehr Kompetenz
„10 Social Media Marketing Trends in 2014“ ist ein Beitrag im Talkwalker-Blog (Danke für den Link, Lucia Dettmer) überschrieben, dessen Inhalt eigentlich jedem in jeder durchschnittlichen Zeitungsredaktion etwas sagen müsste. Ist aber ganz sicher nicht so, und das ist ein wesentliches Problem unserer Branche und auch in der Debatte um die Zukunft der Tageszeitungen. Dabei geht es hierbei „nur“ im Hintergrundwissen. Auch für den Kunden sichtbares Handwerkszeug ist den meisten noch ziemlich fremd. Zwar haben beispielsweise in diesem Jahr einige – vor allem größere – Redaktionen begonnen, das Tool Storify zu nutzen, tatsächlich ist die Entwicklung aber schon weiter vorangeschritten – der WDR hat dafür mit „Pop auf’m Dorf“ ein schönes Beispiel geliefert. Es geht nicht darum, Äpfel mit Birnen zu vergleichen, sondern darum, was unsere Kunden wie wahrnehmen. Die meisten Redaktionen scheinen den Anschluss wirklich zu verpassen und nicht nur den technischen Abstand aufgegeben zu haben, der sich in analogen Zeiten in unserem Informationsvorsprung von gefühlt einem Tag ausdrückte, sondern auch hinter die technischen Kenntnisse der eigenen Kunden und Nutzer zurückzufallen. Schön schreiben allein wird nicht reichen.
Mehr Mut
Die Branche ist in einer Krise, das Geld kommt nicht aus der Steckdose, Qualitätsjournalismus kostet – wir kennen alle diese langweiligen und langweilenden Phrasen aus allen Lagern unseres Gewerbes. Damit kann man sich auf Wunsch und bei Bedarf jeden noch so hellen Tag verdüstern. Alternative: Die lesenswerte Sammlung guter Ansätze, die Karsten Lohmeyer auf LousyPennies.de veröffentlicht. Mehr von dieser Grundhaltung in unserem Gewerbe wäre nicht schädlich.
Was von dieser bislang bizarren, in Teilen schrillen Debatte wohl mal in Erinnerung bleibt oder gar Wirkung hat?
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