„Virtual Reality, Drohnen oder doch Live-Streaming: Welcher Trend hat wie viel Potenzial? Das beantwortet Prof. Stephan Weichert im Interview.“

Ein lesenswertes Interview. Kurz aber lesenswert, und vermutlich liegt Weichert mit allen Aussagen ziemlich richtig.

„… Anders als bei vielen anderen Experimenten erschließt sich hier der Mehrwert im Sinne einer journalistischen Berichterstattung sofort, es gibt wohl – auch im Hinblick auf Sicherheitsaspekte – keine angemessenere Technologie, um sich in Gefahrensituationen hineinzuversetzen. Virtual Reality und Newsgames verschmelzen hier zu etwas Neuem, das für den Journalismus noch ungeahnte Potenziale hat. …“

Sehr viel interessanter jedoch ist für meine Begriffe, welcher „Trend hinter dem Trend“, welche Entwicklung in diesem Zusammenhang nicht genannt wird: Diversifikation.

Der Trend zur Verpackung von Nachrichten in anderem Gewand, zur Präsentation in anderer Form bedeutet mitnichten, dass eine bisherige Veröffentlichungspraxis zwangsläufig obsolet wird. Es wird nicht eine Nachrichtenform durch eine andere ersetzt. Erforderlich ist vielmehr ein Masterplan, der vorgibt, wie welche Nachrichten in welcher Reihenfolge auf welchem Wege für welche Zielgruppe aufbereitet werden können und müssen. Das bedeutet zugespitzt: Eine Nachricht muss für unterschiedliche Zielgruppen passgenau verarbeitet und veröffentlicht werden. Das wiederum kann nur zweierlei als Konsequenz haben:

  1. Ausweitung des Personals, um alle Kanäle adäquat bedienen zu können.
  2. Qualifizierung des Personal. Diese Variante ist wahrscheinlicher. Warum? Blick in die Branchendienste müsste reichen. Folglich muss es einen Workflow geben, in dem möglichst viele Leser-/Nutzerwünsche berücksichtigt werden können.

Kurz: Das Interview lesen, Optionen ausprobieren und bereit sein, den eigenen Workflow immer wieder umzuwälzen.


Nextmedia-Hamburg.de: Live-Streaming, Drohnen und Virtual Reality: Das ist ihr Potenzial für den Journalismus