20140805-133200-48720535.jpg

Pflichtlektüre für Tageszeitungsredaktionen: Andreas Rickmanns „Wie wir ignorieren, was junge Menschen bei Facebook, Twitter und YouTube interessiert“.

Zu den Kollegen, deren Beiträge zum Thema Digitales man nicht nur jederzeit unbedenklich, sondern praktisch immer mit Gewinn lesen kann, gehört eindeutig Andreas Rickmann.

In seinem aktuellen Beitrag „Wie wir ignorieren, was junge Menschen bei Facebook, Twitter und YouTube interessiert“ schreibt Rickmann über Hashtags, von denen er noch nie gelesen hat, und unbekannten Social-Media-Nutzer mit riesigen Fan- und Followerzahlen, kurz: über digitale Parallelwelten junger Menschen.

Man kann die Postings solcher Social-Media-Stars für schräg oder befremdlich halten – oder man kann deren Urheber und Leser als das begreifen, was unser Problem ist: Junge Menschen, zu deren Realitäten und Geldbörsen wir keinen Zugang finden, weil in den meisten Redaktionen nur als journalistisch einwandfrei zählt, was als verschriftliche Tagesschau-Meldung nacherzählt wird.

Bei allen Gedankenspielen über junge Menschen als Zielgruppe und potentielle Kunden sollte eines bedacht sein: Steve Jobs hat Apple nicht allein dadurch zukunftsfähig gemacht, dass er aus grauen, leistungsfähigen Rechnern für Grafik-Freaks Lifestyle-Produkte gestalten ließ, sondern vor allem dadurch, dass er mit der Erfindung des iTunes-Stores Zugang zu neuen Kunden und „lousy pennies“ der Taschengeldempfänger geschaffen hat.