„On 18 September 2014 you will be asked to vote in a referendum on the question: ‘Should Scotland be an independent country?’ The Scottish Government believes you should vote Yes.“ (www.scotreferendum.com)
Die Feeds und Tweets aus dem Flipboard-MedienMagazin gibt es zusätzlich auch auf Rebelmouse, und zwar unter diesem Link.
Früher oder später trifft’s jede Redaktion einmal: das große Maß an Empörung, das im Digital-Deutsch „Shitstorm“ heißt. W&V hat drei Shitstorm-Typen beschrieben, die in diesem Jahr auftreten können. Dazu gibt’s ein paar Statements, wie Redaktionen mit den geballten Unmutsäußerungen umgehen können.
Neujahrstag 2014: Der Scotsman – sehenswerte Titelseite. The Guardian – mit einer aktuellen iPad-Ausgabe am Start. Für Nachrichten deutscher Medien habe ich ja Flipboard, NewsShare, Newsrack, Tagesschau-App … . Das also ist der Medienwandel.
Mal sehen, wie es am 1. Januar 2015 aussieht.
Keine Sorge, kein zusätzlicher Rückblick. Nur ein paar Wünsche an die Kolleginnen und Kollegen in der Medienbranche zu den Debatten im nächsten Jahr.
Mehr Trennschärfe
Die Zukunft der Tageszeitungen ist nicht erst mit der von Cordt Schnibben angeschobenen Debatte Streitthema in der Branche gewesen, aber „tag2020“ hat ein paar Stärken und Schwächen der Diskussion und der gesamte Branche offensichtlich werden lassen – allein dafür muss man dem SPIEGEL-Kollegen schon dankbar sein: Auffällig ist, dass praktisch kein Kostenverantwortlicher – kein Verleger, kein Geschäftsführer – sich aktiv an der branchenöffentlichen Diskussion beteiligt. Das mag eine Ursache dafür sein, dass dabei gelegentlich die Ebenen durcheinander geraten – Erlösmodelle und die Zukunft des Journalismus. Das sauberer zu trennen, könnte uns einen Schritt voranbringen. Aber auch der Umstand, dass sich Journalisten inzwischen Gedanken darüber machen, ob und wie die von ihnen erarbeiteten Inhalte gegen Entgelt an die Kunden gebracht werden können, lässt sich bereits als Erfolg werten.
Mehr Kompetenz
„10 Social Media Marketing Trends in 2014“ ist ein Beitrag im Talkwalker-Blog (Danke für den Link, Lucia Dettmer) überschrieben, dessen Inhalt eigentlich jedem in jeder durchschnittlichen Zeitungsredaktion etwas sagen müsste. Ist aber ganz sicher nicht so, und das ist ein wesentliches Problem unserer Branche und auch in der Debatte um die Zukunft der Tageszeitungen. Dabei geht es hierbei „nur“ im Hintergrundwissen. Auch für den Kunden sichtbares Handwerkszeug ist den meisten noch ziemlich fremd. Zwar haben beispielsweise in diesem Jahr einige – vor allem größere – Redaktionen begonnen, das Tool Storify zu nutzen, tatsächlich ist die Entwicklung aber schon weiter vorangeschritten – der WDR hat dafür mit „Pop auf’m Dorf“ ein schönes Beispiel geliefert. Es geht nicht darum, Äpfel mit Birnen zu vergleichen, sondern darum, was unsere Kunden wie wahrnehmen. Die meisten Redaktionen scheinen den Anschluss wirklich zu verpassen und nicht nur den technischen Abstand aufgegeben zu haben, der sich in analogen Zeiten in unserem Informationsvorsprung von gefühlt einem Tag ausdrückte, sondern auch hinter die technischen Kenntnisse der eigenen Kunden und Nutzer zurückzufallen. Schön schreiben allein wird nicht reichen.
Mehr Mut
Die Branche ist in einer Krise, das Geld kommt nicht aus der Steckdose, Qualitätsjournalismus kostet – wir kennen alle diese langweiligen und langweilenden Phrasen aus allen Lagern unseres Gewerbes. Damit kann man sich auf Wunsch und bei Bedarf jeden noch so hellen Tag verdüstern. Alternative: Die lesenswerte Sammlung guter Ansätze, die Karsten Lohmeyer auf LousyPennies.de veröffentlicht. Mehr von dieser Grundhaltung in unserem Gewerbe wäre nicht schädlich.
Ohne Listen geht in diesem Gewerbe nicht mehr viel. Danke, Buzzfeed. Die Übersicht von Martin Giesler ist allerdings nicht nur unterhaltsam, sondern auch eine schöne Zusammenfassung. Die Journalismus-Trends 2013 im Überblick. 22 Stück insgesamt. Von Crowdfunding bis „Zee Internet itself“. Fehlt etwas in der Aufzählung? Vielleicht die inbrünstige Lust daran, das eigene Gewerbe kleinzureden. Aber das ist eventuell auch nicht besonders für das Jahr 2013 und bei Medienmenschen ohnehin eher Mantra als Megatrend.
Der Plan von Springer ist um einiges größer, als es die Meldung erwarten ließ, Stefan Aust werde Herausgeber der „Welt“: Mit der Übernahme von N24 will der Konzern Zeitung, Fernsehen und Internet verschmelzen.
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Was der faz-Autor Michael Hanfeld unter der Überschrift „Döpfners Dreiklang“ beschreibt, ist ein wirklich schönes Stück, und zwar in doppelter Hinsicht. Einerseits ist in dem Beitrag die aktuelle Bewegung in den bekanntesten deutschen Medienmarken fein und verständlich mit wenigen Strichen skizziert, andererseits bietet der Inhalt endlich die Antwort auf die Frage, was nach dem Verkauf der Regionalzeitungen kommen sollte. Es hat doch wohl niemand geglaubt, dass Springer nur noch zwei Zeitungstitel herausgeben und ein paar Portale bedienen will. Unter diesen Umständen kann es dem Konzern fast gleichgültig sein, ob die Annahme, dass ein Medium nicht durch ein neues ersetzt wird, irgendwann widerlegt wird. Es bleiben mindestens zwei Standbeine.
Hier der ganze faz.net-Text.
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