Dass Journalisten mehr Wert auf Selbstvermarktung legen sollen, selbst zu Marken werden sollen – vor allem im Netz – ist keine ganz neue und überraschende Forderung mehr. Julian Heck hat sich damit in mehreren Beiträgen befasst, die allesamt lesenswert sind.
Richtig gelungen ist dabei seine Reihe „Marken im Netz“, in der er Größen unserer Branche zu Wort kommen lässt. Bisher: Daniel Bouhs, Daniel Fiene, Tobias Gillen, Silke Burmester, Karsten Lohmeyer und Jannis Kucharz. Bislang letzter in dieser Reihe war Richard Gutjahr, dessen Interview seit gestern online verfügbar ist.
In diesem Zusammenhang gehört auch ein weiterer Heck-Text – „Journalisten, entdeckt euren Unternehmergeist!“ –, der ebenfalls seit gestern in dessen Blog zu finden ist. Diese Forderung, unzweifelhaft richtig, kann sich definitiv nicht nur auf Freie beschränken und diese meinen. Auch festangestellte Kollegen müssen sich Gedanken darüber machen, ob die Ergebnisse ihrer Arbeit nicht nur gut und lesenswert, sondern auch publikumstauglich sind, gleich, wie man die jeweilige Zielgruppe definiert. Man kann Zielgruppen und wirtschaftliche Notwendigkeiten in jeder Redaktion ignorieren – man muss es nur bewusst tun. In den meisten Redaktionen herrscht aber vermutlich noch der Geist, der Zeitungsverlage über viele Jahrzehnte beseelt hat: Die Kunden werden schon von selbst kommen. Das ist nicht nur wegen der digitalen Verfügbarkeit von Nachrichten längst Geschichte. Insofern sind diese Zeilen auch nicht als Vorwurf zu verstehen.
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