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Christoph Oppermann / Medienblog

Autor: christophoppermann (Seite 11 von 14)

Man muss sich und sein Geschäft auch nicht immer so verbissen sehen.

Meedia: Paid-Content-Zahlungsbereitschaft steigt

Meedia

Mut machende Erkenntnis aus der neuesten Ausgabe der Allensbacher Computer- und Techhnik-Analyse (ACTA): Immer größere Teile der Bevölkerung sind bereit, für Internet-Angebote zu zahlen, wenn sie nicht mehr kostenlos wären. Allerdings: Für journalistische Angebote wollen weiter nur 6% zahlen. Spannend: Tablet-Nutzer sind deutlich gewillter, zu zahlen, offenbar zeigen hier kostenpflichtige Apps ihre Wirkung. Ebenfalls in der MEEDIA-Analyse zur ACTA: die Rankings der populärsten Websites, Apps & Co. …

Die Erkenntnisse sind nicht neu, aber immerhin stellt sich das Szenario weniger schwarz dar als noch in der heißesten Phase der #tag2020-Debatte. Und wenn die Bereitschaft der Kunden, für journalistische Inhalte zu zahlen, nicht signifikant steigt, werden wir wohl an den Angeboten etwas ändern müssen – oder uns neue Kunden suchen. Getippte Tagesschau-Berichte bringen nicht weiter.

Bei genauer Betrachtung zeigt  dieser Meedia-Beitrag einen Weg auf. Keinen Königsweg vielleicht, aber einen gangbaren, und es wäre fatal, darauf zu warten, dass noch einmal jemand ein solch komfortables und erfolgreiches Vertriebsmodell entwickelt, wie wir es als Print-Abo kennen. Das wird es schon deshalb nicht geben können, weil es in der digitalen Welt einfach sehr viel fast maßgeschneiderte Lösungen für Nachrichtennutzer gibt, als das im Rollenoffset jemals möglich gewesen wäre.

Cheer up!

Karsten Lohmeyers „7 Tibeter“: Lesen, wirken lassen, befolgen!

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Recht hat der Kollege, und selten gab es diese im Prinzip simplen Weisheiten so schön klar dargeboten wie in diesem Beitrag von Karsten Lohmeyer.

Lesen, wirken lassen, befolgen!

Mehr zum Thema gibt es hier, hier, hier und hier.

Medienkompetenz: Zeit für etwas Neues

 

…Lehrer werden nicht darum herumkommen, sich mit dem Social Web auseinanderzusetzen. Zum einen, weil viele Eltern die Relevanz des Themas noch nicht erkannt haben oder nicht in der Lage sind, die nötige Medienerziehung zu leisten. Zum anderen, weil Lehrende die Lebenswelt ihrer Schüler kennen müssen, wenn sie von ihnen akzeptiert werden wollen. Die Lebenswelt heutiger Jugendlicher ist maßgeblich von sozialen Medien geprägt. …“ (SN-Online)

 

…Kommerzielle Absichten gehören zur Lebenswirklichkeit, und statt ein Verbot auszusprechen und damit den realitätsfernen Schonraum Schule auszubauen, wäre die Einführung des Faches Medienkunde der Ansatz, eventuellen Problemen zu begegnen, die das Aufeinandertreffen von Lehrern und Schülern in sozialen Netzwerken hervorrufen kann. … (den ganzen Text gibt es hier im Blog)

 

MEDIENKUNDE gibt’s immer noch nicht als Unterrichtsfach, ebenso wenig Medienkompetenz in Schulen. Meistens jedenfalls ist das so. Auf Initiative einer Schaumburger Schule starten die SN deshalb nun ein Schulprojekt zum Thema Medienkompetenz. Der Zusammenhang mit der Facebook-Entscheidung im Bundesland Rheinland-Pfalz ist zufällig, aber willkommen. Ein schöner Aufhänger für ein interessantes Projekt, bei dem Schüler, Lehrer und Journalisten gleichermaßen lernen können.

Derzeit laufen die ersten Vorbereitungen zum Schul-Medien-Projekt, das Anfang Januar in die heiße Phase gehen soll. Hinweise auf Blogs und einen Hashtag, unter dem Interessierte das Vorhaben verfolgen können, gibt’s hier in Kürze.

„Top-Meldung ohne Plausibilitätstest“

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230 Jahre später schaffte es die Geschichte von der blonden kleinen Maria in einer griechischen Roma-Siedlung zur elektrisierenden Top-Meldung – ganz ohne Plausibilitätstest. (taz)

Nach den Plagiatsvorwürfen gegen Frank Steinmeier gibt es hier eine weitere Geschichte, bei der die meisten Redaktionen – zumindest bislang – keine gute Figur gemacht haben.

Freund hört mit

Doch, Herr Kauder. Kann er. Und mutmaßlich wird er es auch.

Lehrer und Schüler: Irrweg Facebook-Verbot

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http://kress.de/alle/detail/beitrag/123632-jetzt-auch-in-rheinland-pfalz-lehrer-erhalten-facebook-verbot.html

 

Jetzt also auch Rheinland-Pfalz. Lehrer erhalten Facebook-Verbot. Zumindest im Umgang mit Schülern.

Damit dürfen die Pädagogen weder die Hausaufgaben via Facebook verschicken oder besprechen noch den Schülern Infos zu anstehenden Terminen geben. (kress.de)

Im Ansatz nicht vollkommen verkehrt, aber der Schluss geht in die Irre. Selbstverständlich dürfen Noten, Hausaufgaben oder Termininfos nicht über Facebook kommuniziert werden. Dagegen sprechen nicht nur Datenschutzgründe, es wäre auch nicht in Ordnung, alle Schülern damit zwangsweise zu Facebook-Nutzern zu machen. Für die verbindliche Vermittlung von Informationen gibt es andere Wege. Zur allergrößten Not gibt es ja die Chance zur direkten Ansprache im Klassenzimmer.

Das Ganze dann aber in ein Kontaktverbot auf Facebook zu gießen, ist ein abenteuerlicher Gedanke. Wer will das kontrollieren? Und worauf müsste sich dann die Kontaktsperre zwischen Lehrern und Schülern in der digitalen Welt noch erstrecken? Darf ein Schüler dann dem Blog eines Lehrers nicht mehr folgen oder muss sich ein Lehrer das Abo versagen, obwohl ein ambitionierter Schüler Erarbeitetes auf Storify zusammenträgt? Und wie sieht’s mit Instragram und Tumblr aus und Pinterest und, und, und?

Richtig verwegen aber wird’s an dieser Stelle:

Diese sei schon deshalb nötig, weil der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schulen nicht mit dem Geschäftsmodell von Facebook vereinbar sei – dem Auswerten persönlicher Daten für kommerzielle Zwecke. (kress.de)

Selbstverständlich ist es nicht Aufgabe von Schulen und Lehrern, Mr Zuckerberg das Arbeiten zu erleichtern, aber gelegentliche Realitätsbezüge könnten Schülern nicht schaden – Pädagogen übrigens auch nicht. Kommerzielle Absichten gehören zur Lebenswirklichkeit, und statt ein Verbot auszusprechen und damit den realitätsfernen Schonraum Schule auszubauen, wäre die Einführung des Faches Medienkunde der Ansatz, eventuellen Problemen zu begegnen, die das Aufeinandertreffen von Lehrern und Schülern in sozialen Netzwerken hervorrufen kann.

Im Übrigen ist der angemessene Umgang von Lehrern mit Schülern bereits an vielen Stellen eindeutig definiert. Das auf andere, für den einen oder anderen neue Felder wie soziale Netzwerke zu übertragen, ist das, was Pädagogen selbst Transferleistung nennen.

 

Nachtrag: Mein „Freund“, der Lehrer / sn-online.de

 

Steinmeier-Dissertation: FAZ findet keine Plagiate

Für einiges Aufsehen hat Uwe Kamenz‘ Äußerung gesorgt, Frank Steinmeiers Dissertation weise zahlreiche Plagiate auf. Jetzt ist in der FAZ ein Text erschienen, der hoffentlich für Nachdenken in vergleichbarem Ausmaß sorgt. Kern des Beitrages: Aus einer stattlichen Zahl von Plagiaten wird bei präziser Betrachtung  eine leicht überschaubare Zahl lässlicher Schludrigkeiten.

Über den Betriebswirtschafts-Marketing-Professor Kamenz mag richten, wer will, und dessen offenbar untaugliche Software sollen kompetentere Köpfe in Augenschein nehmen. Hat er die Programmierung eigentlich im Selbstversuch getestet? Entsprechende Hinweise habe ich nirgends gefunden.

Das Echo auf den Plagiatsvorwurf aber stimmt nachdenklich. Statt wie die FAZ-Kollegen Dissertation und Plagiatsvorwurf sauber aufzuarbeiten, verbreiten die meisten Redaktionen vor allem zunächst einmal den Vorwurf, und der Einsatz unterschiedlicher Social-Media-Tools hilft bei Beschleunigung und Ventilation. Es hat sich kein Wissenschaftler von Ruf gefunden, der den Plagiatsvorwurf stützen würde. Wir können übrigens sicher davon ausgehen, dass die Mehrzahl von Promotionsarbeiten und Habilitationsschriften angreifbar ist, wenn wir bei den eingangs zitierten lässlichen Schludrigkeiten keinen Toleranzbereich definieren.

 

 

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