Im Oktober 2014 ist das Krautreporter-Projekt, begleitet von großen Erwartungen, an den Start gegangen. Jetzt hat Marc Wickel die Beiträge durchgezählt. Nun, die Erwartungen waren offenbar größer, entsprechend fallen die Reaktionen aus:

Grundsätzlich ist es zunächst unproblematisch, wenn bei einem solchen Versuch nach der Startphase nachjustiert werden muss. Das Abendland geht davon nicht unter, insofern ist eine gleichermaßen gelassene wie aufmerksame Begleitung der weiteren Entwicklung wünschenswert. Allerdings krankt dieses Vorhaben an ähnlichen Umständen wie die von Herrn Schnibben angestoßene tag2020-Debatte: Es fehlt an kostenverantwortlichen Akteuren aus den Verlagen. Kein Verlagsgeschäftsführer, kein Vertriebsleiter. Hervorragend, wenn Journalisten sich (endlich) auch darum kümmern, wie ihre Arbeit „monetarisiert“ werden kann. Der Verzicht auf Sachverstand und Engagement aus diesen Verlagsabteilungen wird aber ziemlich sicher nicht zu Ergebnissen führen, die unsere Branche weiterbringen. Und das wäre dringend nötig, zumalmes keinen Königsweg gibt.