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Christoph Oppermann / Medienblog

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Lousy Pennies: Koen Droste im Interview mit Karsten Lohmeyer über die Chancen von upcoming.de

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Die Nachrichtenbranche ist schon in einer bizarren Situation. Einerseits diskutieren wir unter #tag2020 unter anderen Begriffen die Zukunft der Tageszeitungen, ohne dass wesentliche Standpunkte von Kostenverantwortlichen aus den Verlagen eingeflossen wären, andererseits gibt es inzwischen technische Möglichkeiten, die buchstäblich atemberaubend wirken können.

Und bevor wieder die ersten Gutmenschen aus unserer Branche erneut den Untergang des Abendlandes vorhersagen oder aus ähnlichen Gründen sich dem Thema nur mit spitzen Fingern nähern: Es geht zunächst einmal nur um einen Vertriebsweg. Einen sehr interessanten Vertriebsweg. Im Kern eine sehr gründliche SEO-Optimierung. Es lohnt in jedem Fall, mal in Ruhe das Interview zu lesen, das Karsten Lohmeyer von Lousy Pennies mit Koen Droste (Upcoming) geführt hat. Hier gibt es den vollständigen Text.

Digital-Werkzeuge: Kleines Besteck für Zeitungsmenschen

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Übersichten über digitale Tools, die jeder Journalist beherrschen sollte, gibt es bereits einige. Jetzt kommt noch eine Liste hinzu. Aufgeführt werden hier allerdings nur Tools, die ich für die alltägliche Arbeit in einer Lokalredaktion und jedes einzelnen Kollegen für unabdingbar halte. 

Damit ist diese Liste selbstverständlich leicht angreifbar, aber die Realitäten in den Redaktionen mit Blick auf den Kenntnisstand der einzelnen Kollegen unterscheiden sich erheblich von dem, was sich „echte“ Onliner gelegentlich vorstellen. Hier geht es um Notwendigkeiten und tägliche Anwendung. Da die meisten Tools unter der Flagge „social media“ segeln, ist eine Unterscheidung nach Werkzeugen, die der Recherche dienen, und solchen, die zur Verbreitung von Inhalten gedacht sind, nur schwer möglich. Es bleibt also bei einer Kategorie und einer Liste. Eine größere Übersicht über die Vorschläge von Kollegen, welche Tools zum Einsatz kommen sollten, gibt es hier.

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FLIPBOARD: Gehört auf jedes mobile Endgerät. Flipboard ist gleichermaßen hervorragend zur Sammlung wie zur Verbreitung von Inhalten konzipiert. Nach eigener Interessenlage lassen sich hier leicht eigene Nachrichtenkanäle konfigurieren, und die daraus gewonnen Informationen sind auch leicht wieder an die eigenen Freunde, Fans und Follower zu verteilen. Einrichtung und Sharing sind hier tatsächlich ein Kinderspiel, und dazu kommt die wirklich zeitgemäße Optik: Digitalmagazin statt digitalisierter Inhalte. Weitere Pluspunkte: Flipboard funktioniert auf Apple- und Android-Geräten, ist darüber hinaus als App und in der Nutzung kostenlos. Icing on the cake: Auf Flipboard lassen sich auch leicht eigene Digitalmagazine herstellen. Ein zusätzlicher, außerdem optisch reizvoller Vertriebsweg, um die eigenen Inhalte, die für Print ohnehin schon gefertigt sind, an den Mann oder die Frau zu bringen. Flipboard-Magazine: Das MedienMagazin. Die Schaumburger Nachrichten als Digitalmagazin.

FACEBOOK: Man kann es sehen wie Günter Grass: „Facebook ist Sch…dreck.“ Derzeit sicherlich eine der am weitesten verbreiteten Varianten, freie Zeit zu vertun (Facebook nutzen, nicht die Welt mit Grass-Augen sehen), aber wer Inhalte unters (Lese-)Volk bringen will, kommt am Zuckerberg-Monster nicht vorbei. Richtig eingesetzt bringt es nicht nur zusätzliche Klicks auf der eigenen Nachrichtenseite, sondern auch Hinweise der Follower / Leser auf aktuelle Themen. Fanclub-Vorsitzender von Facebook werde ich sicher nicht mehr, aber eine Frage beschäftigt mich doch gelegentlich: Was haben gerade Medienleute gegen Facebook und die Neigung dieses Unternehmens, Kundendaten zu sammeln? Einfach mal mit der eigenen Vertriebsabteilung darüber sprechen… . Problem von und bei Facebook: Offenbar kippt gerade bei Jugendlichen der Trend, sich auf dieser Plattform zu äußern. Offenbar ist eine Community dann für junge Menschen nicht mehr angesagt, wenn sich die eigene Elterngeneration dort tummelt. Nachvollziehbar. Bis das allerdings zum echten Problem für Zeitungshäuser in Deutschland wird, dauert es wohl noch etwas. Die SN bei Facebook.

TWITTER: Wer wissen will, was die eigenen Kunden denken, braucht einen Facebook-Account. Wen interessiert, was in der Medienbranche vor sich geht und welches Thema gerade angesagt ist, sieht besser bei Twitter nach. Anfangs als URL-Schleuder verpönt, hat sich Twitter zum einem hervorragenden Tool zur Recherche und Verbreitung von Informationen und Standpunkten innerhalb der Medienbranche entwickelt. Einfach bei aktuellen Themenlagen auf einem Bildschirm eine entsprechende Twitterabfrage laufen lassen – bei der Bundestagswahl im September ’13 hat Twitter in unserer kleinen Redaktion sehr geholfen, weil über den Kurznachrichtendienst die FDP-Zitterpartie mit bekanntem Ausgang viel früher wahrnehmbar war als über die bezahlten Agenturleistungen und -leitungen.

WORDPRESS: Freie müssen sich selbst vermarkten, formulieren inzwischen sogar Journalistengewerkschaften. Plattform dafür kann ein Blog auf WordPress sein. In der Grundfunktion kostenlos und schnell eingerichtet. Dort lässt sich auch die Verbreitung der eigenen Inhalte leicht und rasch bewerkstelligen. Die Veröffentlichung neuer Beiträge über die eigenen Social-Media-Accounts ist unproblematisch mit einmaligen Einstellungen zu automatisieren.

TUMBLR: Wem WordPress zu mächtig ist, findet bei Tumblr eine brauchbare, kostenlose Alternative. Anzusiedeln zwischen dem Microblogging auf Twitter und der extended version auf WordPress, bietet Tumblr leicht einzurichtende Blogs, die gegebenenfalls auch schnell wieder löschbar sind. Allerdings erfordert hier die Verbreitung der Inhalte auf anderen Social-Media-Kanälen noch etwas mehr Handarbeit. Dennoch eine interessante Lösung, die sich auch leicht von mobilen Endgeräten aus bedienen lässt.

STORIFY: Hört man Onlinern zu, geht es fast nicht mehr um Nachrichten, Storytelling ist das Zauberwort – und in vielen Bereichen liegt das tatsächlich nahe. Wer mehr bieten will als digitalisierte Nachrichten, kommt an dieser Form kuratierter Inhalte nicht vorbei. Storify bietet hierzu ein kostenloses, leicht bedienbares Tool, das sehenswerte Mischungen aus Nachrichtenlinks und Äußerungen aus den sozialen Netzwerken schaffen kann. Wie auf einer Micorsite lassen sich in einem solchen Dokument leicht sehr unterschiedliche Darstellungsformen zu einem vorzeigbaren Ergebnis komponieren, das auch eine eigene Dramaturgie erzeugt. Beispiel dafür hier.

THINGLINK: Ähnlich wie Storify ist eine ThingLink-Grafik die Chance, die Leser / Nutzer / Kunden einmal richtig nett zu überraschen. Grundlage ist ein Foto oder eine Grafik, das so viele Links zu Texten, Bildern und Videos enthält, wie man es sich wünscht und für ein Thema nötig hält. Ein kostenloses Tool, das auch von mobilen Endgeräten aus erstellt und aktualisiert werden kann. Wie bei all diesen Tools und Anwendungen kann jeder, der mag, seinem Spieltrieb Raum geben oder eben präzise überlegen, welche Anwendung wozu passt. ThingLink eignet sich hervorragend als optische Zusammenfassung eines Themas und ist – auch ohne größere Routine – schnell handhabbar.

YOUTUBE: Ein eigener YouTube-Account sollte schon sein, und wer sich einmal bei Google angemeldet hat, hat damit ohnehin schon Zugang zur Videoplattform. Inzwischen hat nahezu jeder Kollege/jede Kollegin ein Mobiltelefon in der Tasche, das Videos aufzeichnen kann. Wer meint, mit einem kurzen Clip vom Hausbrand nicht gegen die Tagesschau antreten zu können, sollte sich fragen, wie oft er mit eigenen Enthüllungen inhaltlich gegen den SPIEGEL gewinnt. Gelegentlich geht es nur um ein kurzes Statement, eine kurze Bildsequenz, und die lässt sich praktisch in der Jackentasche fix hochladen.

DATAWRAPPER: Ein unabdingbares Werkzeug, um nicht von Sekretariaten oder Grafikern abhängig zu sein. Datawrapper ist die kostenlose Gelegenheit, sich selbst sehenswerte und brauchbare Grafiken auf Grundlage vorliegenden Zahlenmaterials zu organisieren. Leichter und günstiger geht es derzeit nicht.

to be continued and updated…

SN: „Mein Weg“ startet Webinar

Mit „Mein Weg“ haben die Schaumburger Nachrichten – allen voran der Verlagsleiter Arne Frank – ein Projekt zum Thema „Ausbildung in Schaumburg“ auf die Beine gestellt. Sehr ambitioniert. Donnerstag, 31.10., startet das erste Mein-Weg-Webinar.
Mehr zum Projekt gibt es hier.

Und hier noch eine Variante, als Zeitung für sich zu werben.

Man muss sich und sein Geschäft auch nicht immer so verbissen sehen.

Meedia: Paid-Content-Zahlungsbereitschaft steigt

Meedia

Mut machende Erkenntnis aus der neuesten Ausgabe der Allensbacher Computer- und Techhnik-Analyse (ACTA): Immer größere Teile der Bevölkerung sind bereit, für Internet-Angebote zu zahlen, wenn sie nicht mehr kostenlos wären. Allerdings: Für journalistische Angebote wollen weiter nur 6% zahlen. Spannend: Tablet-Nutzer sind deutlich gewillter, zu zahlen, offenbar zeigen hier kostenpflichtige Apps ihre Wirkung. Ebenfalls in der MEEDIA-Analyse zur ACTA: die Rankings der populärsten Websites, Apps & Co. …

Die Erkenntnisse sind nicht neu, aber immerhin stellt sich das Szenario weniger schwarz dar als noch in der heißesten Phase der #tag2020-Debatte. Und wenn die Bereitschaft der Kunden, für journalistische Inhalte zu zahlen, nicht signifikant steigt, werden wir wohl an den Angeboten etwas ändern müssen – oder uns neue Kunden suchen. Getippte Tagesschau-Berichte bringen nicht weiter.

Bei genauer Betrachtung zeigt  dieser Meedia-Beitrag einen Weg auf. Keinen Königsweg vielleicht, aber einen gangbaren, und es wäre fatal, darauf zu warten, dass noch einmal jemand ein solch komfortables und erfolgreiches Vertriebsmodell entwickelt, wie wir es als Print-Abo kennen. Das wird es schon deshalb nicht geben können, weil es in der digitalen Welt einfach sehr viel fast maßgeschneiderte Lösungen für Nachrichtennutzer gibt, als das im Rollenoffset jemals möglich gewesen wäre.

Cheer up!

Karsten Lohmeyers „7 Tibeter“: Lesen, wirken lassen, befolgen!

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Recht hat der Kollege, und selten gab es diese im Prinzip simplen Weisheiten so schön klar dargeboten wie in diesem Beitrag von Karsten Lohmeyer.

Lesen, wirken lassen, befolgen!

Mehr zum Thema gibt es hier, hier, hier und hier.

Medienkompetenz: Zeit für etwas Neues

 

…Lehrer werden nicht darum herumkommen, sich mit dem Social Web auseinanderzusetzen. Zum einen, weil viele Eltern die Relevanz des Themas noch nicht erkannt haben oder nicht in der Lage sind, die nötige Medienerziehung zu leisten. Zum anderen, weil Lehrende die Lebenswelt ihrer Schüler kennen müssen, wenn sie von ihnen akzeptiert werden wollen. Die Lebenswelt heutiger Jugendlicher ist maßgeblich von sozialen Medien geprägt. …“ (SN-Online)

 

…Kommerzielle Absichten gehören zur Lebenswirklichkeit, und statt ein Verbot auszusprechen und damit den realitätsfernen Schonraum Schule auszubauen, wäre die Einführung des Faches Medienkunde der Ansatz, eventuellen Problemen zu begegnen, die das Aufeinandertreffen von Lehrern und Schülern in sozialen Netzwerken hervorrufen kann. … (den ganzen Text gibt es hier im Blog)

 

MEDIENKUNDE gibt’s immer noch nicht als Unterrichtsfach, ebenso wenig Medienkompetenz in Schulen. Meistens jedenfalls ist das so. Auf Initiative einer Schaumburger Schule starten die SN deshalb nun ein Schulprojekt zum Thema Medienkompetenz. Der Zusammenhang mit der Facebook-Entscheidung im Bundesland Rheinland-Pfalz ist zufällig, aber willkommen. Ein schöner Aufhänger für ein interessantes Projekt, bei dem Schüler, Lehrer und Journalisten gleichermaßen lernen können.

Derzeit laufen die ersten Vorbereitungen zum Schul-Medien-Projekt, das Anfang Januar in die heiße Phase gehen soll. Hinweise auf Blogs und einen Hashtag, unter dem Interessierte das Vorhaben verfolgen können, gibt’s hier in Kürze.

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